Facebook Nutzer unter Stress

Schottische Wissenschaftler haben eine Studio über Facebook-Nutzer veröffentlicht. Hauptbefund:  Facebook erzeugt Stress bei Nutzern.



Je mehr Freunde man auf Facebook hat, umso gestresster ist man. Dennoch haben Nutzer regelrecht Angst davor, dem Netzwerk den Rücken zu kehren, weil sie dann gefühlt ohne "Freunde" dastehen.

Das haben schottische Forscher in einer Studie herausgefunden. Die Wissenschafter befragten 175 Personen (127 Frauen, 48 Männer mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren).

  • 12 % der Teilnehmer sagten aus, dass Facebook bei ihnen ein unwohles Gefühl auslöse. Diese Gruppe hatten durchschnittlich 117 Freunde in der Liste. Die übrigen 88 % mit durchschnittlich 75 Freunden beklagten sich nicht über Stress.
  • 63 % der Befragten lassen sich Zeit bei der Beantwortung von Freundschaftsanfragen.
  • 32 % sagen, dass eine Freundschaftsablehnung negative Gefühle auslöse.
  • 10 % schätzen es sogar überhaupt nicht, Freundschaftsanfragen zu bekommen.

"Die Resultate sind paradox", so Studienleiterin Dr. Kathy Charles, denn "obwohl scheinbar ein grosser Druck da ist, bei Facebook dabei zu sein, sind sich die Teilnehmer über den Nutzen von Facebook nicht ganz im Klaren. So fühlt sich eine Minderheit anscheinend von Facebook gestresst, sieht aber gleichzeitig keinen grossen Nutzen hinter dem sozialen Netzwerk."

Die grosse Mehrheit der Befragten gab an, die beste Sache an Facebook sei, mit Freunden "in Kontakt zu bleiben". Teilnehmer mit einer grösseren Freundesliste fühlten sich auch am ehesten gestresst, weil sie viel Zeit auf der Seite verbringen.

Der Stress manifestiert sich dadurch, dass diese Personen viele Freundesanfragen ablehnen, sich dem Druck ausgesetzt sehen, Aufmerksamkeit zu erhaschen und sich gegenüber einzelnen "Freunden" anders geben, als sie in der Realität wirklich sind.

Kurioserweise ist auch die Angst, Facebook den Rücken zu kehren, relativ gross. Die Probanden sagten aus, dass sie nicht damit leben könnten, wichtige Informationen über ihre Freunde zu verpassen.

Kathy Charles vergleicht das soziale Netzwerk mit Glücksspiel: Der Dienst hält die Leute auf Trab, keine gute Chance zu verpassen. Wie weit das gehen kann, das erfährst du >>>in diesem Post: Facebook macht süchtiger als Alkohol

Kommentare